„Ich bi unterwägs“
(ich bin unterwegs
…lese ich tief betroffen auf dem schlichten weissen Papier. Und dabei wollte ich ihn doch seit Tagen anrufen und ihn einladen, bei unserem Projekt einer Sondernummer für den WeltDownSyndromTag 2016 mitzumachen. Diesen Anruf werde ich nicht mehr machen können.
Am gleichen Tag finde ich wunderbare Fotos auf Facebook. Als ich die Kommentare darunter lese, wird mir bewusst, dass auch hier eine Mama Abschied nehmen muss von ihrem kleinen Sonnenschein.
Diese Momente lassen mich innehalten. „Gehe ich genügend achtsam um mit meinem Leben und seinen Aufgaben?“ frage ich mich. „Schätze ich seinen Reichtum, auch wenn er manchmal in Herausforderungen verborgen ist? Was ist wirklich wichtig?“
Meine Tage sind erfüllt von Nachdenken über gute Fördermethoden. Vitaminreiches, gesundes Essen. Einlagen. Fehlende Freunde und wie ich dies verändern könnte. Den Inhalt der Schulstunden. Passende Hosen, die nicht rutschen.
Alles wichtige Themen, gewiss. Leben soll und muss gestaltet werden. Abschiede wie diese rütteln mich jedoch wieder wach und weisen eindrücklich darauf hin: von Bestand sind die Momente, die wir mit offenem Herzen miteinander verbringen. In denen wir uns ganz einfach freuen, dass der andere da ist. Unser Gegenüber ist immer ein Geschenk. Unsere gemeinsame Zeit ist kostbar.
Auch wenn die Hosen rutschen, ich immer noch mehr fördern könnte und die Einlagen einfach nicht in den Schuhen bleiben wollen.
Ihr, die ihr ein kleines Stück weit voraus seid – danke, dass Ihr mich an das wirklich Wichtige erinnert habt. Ich werde es beherzigen.
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